00:00:00: Wir bauen Quartiere für Menschen und deswegen sind natürlich Menschen im Quartier der Zukunft, die aber im Hintergrund oder eben in der Begleitung von Technologie bis hin zum Roboter in ihren Lebenswelten bestmöglich Unterstützung finden.
00:00:23: Hallo, nach unserer kleinen Sommerpause begrüße ich Sie ganz herzlich zurück zu einer weiteren spannenden Folge unseres Podcast.
00:00:30: Hallo Hamburg Stadt Neubau.
00:00:32: Mein Name ist Sabine Debour.
00:00:34: In unserem Podcast sprechen wir mit verschiedenen Persönlichkeiten über die Zukunft der Stadt, über Wohnen, Nachbarschaft, Diversität und den großen Herausforderungen unserer Zeit.
00:00:44: Heute wird es spannend, es wird nämlich futuristisch.
00:00:47: Unser Gast ist Prof.
00:00:49: Dr.
00:00:49: Vanessa Borgmann, Expertin für die Stadt von Morgen.
00:00:53: Sie leitet am Fraunhofer Institut den Forschungsbereich Stadtsystemgestaltung und ist gleichzeitig Professorin für Tourismus und Hotelmanagement an der Universität of Appliance Science in Berlin.
00:01:05: Sie erforscht, wie wir in Zukunft leben, arbeiten und uns in Städten bewegen werden.
00:01:10: Besonders Bonn für Hamburg.
00:01:12: Sie beschäftigt sich mit der innovativen Stadt- und Quartiersentwicklung, in denen KI, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe zusammenkommen.
00:01:21: Herzlich willkommen in unserem Podcast, Frau Prof.
00:01:24: Dr.
00:01:24: Borkmann.
00:01:25: Hallo, Frau Debur.
00:01:26: Heute mich sehr, heute dabei zu sein.
00:01:28: Bevor wir starten,
00:01:29: wir haben natürlich im Vorfeld recherchiert eine Frage vorweg.
00:01:33: Wie passen eigentlich Ihre beiden Forschungsbereiche, Stadtsystemgestaltung und Tourismus-Hotelmanagement auf der anderen Seite eigentlich inhaltlich zusammen?
00:01:41: Ich glaube, die Schnittstelle ist ganz klar.
00:01:44: Das ist der Mensch.
00:01:45: Und ich habe ursprünglich Architektur studiert, auch mit dem Ansinnen, besser zu verstehen, wie wir räume.
00:01:53: Strukturen, Umgebungen schaffen können, die den Menschen wirklich unterstützen in dem, was an diesen Orten stattfinden soll.
00:02:01: Und ob wir das jetzt auch wirklich in einen einzelnen Raum, ein Gebäude oder eben eine Stadt oder auch im ländlichen Raum übertragen.
00:02:07: Wir sind dann im Tourismus, Menschen reisen.
00:02:10: Wir sind natürlich auch in Wertschöpfungsthemen.
00:02:14: Wie kann ich Geld verdienen mit solchen Räumen und Orten?
00:02:17: Oder wie sehen konkrete Business-Lösungen aus in bestimmten Umgebungen?
00:02:21: Wie sieht die Arbeitswelt?
00:02:23: auch das ist ein Thema, das mich lange umgetrieben hat.
00:02:26: Also die Schnittstelle ist immer der Mensch.
00:02:28: Das ist das, wo die verschiedenen Fragestellungen, die uns umtreiben, dann auch zusammenkommen.
00:02:33: Also die Schnittstelle ist der Mensch im Raum sozusagen.
00:02:37: Genau.
00:02:37: Und in diesem Forschungsfeld, was hat sie dazu inspiriert, sich mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz zu beschäftigen, also den Schwerpunkt darauf zu legen?
00:02:47: Ich
00:02:47: sehe tatsächlich mehr Chancen als Herausforderungen oder Risiken in diesem Feld und überall, wo Wissenschaftler Chancen sehen.
00:02:55: Das sind sie in der Regel neugierig.
00:02:58: mehr darüber zu verstehen und das hat mich konkret dazu bewogen vor einigen Jahren, mich intensiver mit der Frage zu beschäftigen, was versteckt sich eigentlich unter diesem Terminus künstliche Intelligenz und welche Chancen ergeben sich daraus in den Einsatzgebieten, die uns in der Forschung umtreiben?
00:03:17: Welche Chancen hat die künstliche Intelligenz genau an dieser Schnittstelle, nämlich zwischen Mensch, Technik und Raum?
00:03:24: Also die große Chance sehe ich auch hier wieder im Mensch zentrierte Ansatz.
00:03:28: Wir wollen ja nicht die künstliche Intelligenz vorantreiben und zum Einsatz bringen, nur weil die Technologie uns jetzt diese Möglichkeit bietet, sondern ganz klar geht es hier wieder um die Frage, wie kann diese Technologie zum Einsatz kommen, um Menschen in bestimmten.
00:03:44: Arbeitssituationen oder Lebenskontexten bestmöglich zu unterstützen.
00:03:49: Und wenn ich jetzt an Planungsprozesse denke, in denen KI eingebunden ist, wie können wir besser werden in vielen Bereichen?
00:03:56: Besser werden im Punkt der Effizienz Wirtschaftlichkeit, Schnelligkeit, weniger Einflussnahme von einzelnen Personen, also demokratischere Ansätze finden.
00:04:08: Das sind alle Chancen, die ich in der KI sehe und die viel Veränderungspotenzial für die Zukunft mit sich bringen.
00:04:16: Da sprechen Sie ja über das Thema Effizienz an.
00:04:19: Wie können wir schneller arbeiten?
00:04:21: Wie können wir effizienter arbeiten?
00:04:23: Wie können Prozesse effizienter organisiert werden?
00:04:26: Das muss am Ende dem Menschen dann irgendwann zugutekommen.
00:04:30: Die
00:04:30: These wäre, wenn wir doch schneller werden, in dem was wir tun und nicht gleichzeitig mehr Aufgaben dazukommen.
00:04:38: Entsteht ja an der anderen Seite Freizeit.
00:04:41: Da sind wir in meinem Lieblingsfeld dem Tourismus angekommen, wo wir uns dann die Frage stellen, wie gehen wir um mit dieser neuen Freizeit.
00:04:48: Das ist natürlich eine These.
00:04:50: Man muss gucken, wie sich Arbeit verteilt in unserer Gesellschaft.
00:04:54: Aber natürlich ist schon ein Ansatz, nicht nur auf die Effizienz zu gucken, sondern auch, wie kann ich KI zum Einsatz bringen, um vielleicht Prozesse zu automatisieren.
00:05:03: Das heißt, auch Menschen ganz konkret zu entlasten.
00:05:07: Vielleicht manche Aufgaben und Tätigkeit.
00:05:10: vom Menschen ganz wegzunehmen, der Maschine zu übergeben.
00:05:14: Aber
00:05:15: das wäre ja zu schon, um wahr zu sein, dass wir immer effizienter werden, um dann durch mehr Freizeit zu generieren.
00:05:21: Das habe ich bislang noch nicht erlebt, dass man dann Zeit hat, um das mit anderen Themen zu füllen.
00:05:27: Das wäre ja wirklich ein Mehrwert, der entstehen könnte, wenn man KI so einsetzt, um letztendlich für den Menschen, der damit arbeitet, auch am Ende was Gutes bei rauskommt.
00:05:37: Also das ist das Zielbild, das ich vor Augen habe, wenn ich mich mit dieser Technologie beschäftige.
00:05:42: Ich glaube, da sind wir tatsächlich noch an vielen Stellen davon entfernt.
00:05:47: Die Technologie ist noch nicht in jedermanns Alltag angekommen.
00:05:51: Das muss man ja auch mal so sehen.
00:05:52: Und in vielen Prozessen haben wir Pilotprojekte, setzen KI jetzt das erste Mal ein, lernen noch ganz, ganz viel und die Technologie entwickelt sich eigentlich von Monat zu Monat rasant weiter.
00:06:07: auch das Wettrennen der Giganten auf globaler Ebene, was die Entwicklung der Technologie anbelangt.
00:06:13: Also wir sind da aus Sicht jetzt der Innovations- und Zukunftsforschung wirklich noch in den Anfängen.
00:06:19: Und ich finde schon wichtig, dass man ein grundsätzliches Verständnis auch mitbringt, wohin will man eigentlich mit dieser Technologie?
00:06:27: Und die Technologie und der Mensch, wie sieht hier die Wechselwirkung aus und auch das Zusammenspiel?
00:06:33: dieser beiden Akteure.
00:06:35: Und für mich ist es eben ganz wichtig zu verstehen, die Technologie soll uns Menschen unterstützen und soll dazu beitragen, dass unsere Lebenswirklichkeit für idealerweise ganz, ganz viele Personen einfach besser wird.
00:06:51: Das kann dann jeder für sich hinterlegen, was das bedeutet.
00:06:54: Ich gehe schon davon aus, dass damit auch ein Hergehen wird in Zukunft, dass wir weniger arbeiten.
00:06:59: Okay.
00:07:01: Sie haben gerade das richtige Stichwort genannt.
00:07:03: Sie haben erwähnt, dass sie sich häufig in Pilotprojekten noch bewegen können.
00:07:08: Sie können uns mal ein paar konkrete Pilotprojekte benennen.
00:07:13: Wir haben natürlich Projekte in der Forschung, in der Wissenschaft, wo es um die Anwendung von KI geht.
00:07:19: Das sind dann ganz konkrete Instrumente, Tools oder Werkzeuge, die wir entwickeln.
00:07:24: Da passiert vieles im Kleinen bei uns.
00:07:27: Da geht es um Fragestellungen, wie wir im Büro umfällt oder im Arbeitskontext KI zum Einsatz bringen können.
00:07:35: Es sind dann oft so kleine Helferunterstützungen für bestimmte konkrete Arbeitsprozesse.
00:07:42: Themen, die wir vielleicht übergeordnet gerade angehen, agentische Systeme.
00:07:48: Agentische Systeme sind wie kleine Programme, kann man sagen, die sehr spezialisierte Aufgaben übernehmen können.
00:07:56: Und solche agentischen Systeme können uns eben wieder helfen, zum Beispiel Reisebuchungen vorzunehmen.
00:08:04: Das ist ein ganz konkretes Beispiel.
00:08:07: Die
00:08:07: schönsten Hotels zu finden.
00:08:08: Genau das.
00:08:09: Also die schönsten Hotels finden, indem ich meinem Agenten den Auftrag gebe, du kennst mich, du kennst meine Vorlieben, wenn ich reise, wenn ich auf eine Geschäftsreise gehe, such mir bitte ein geeignetes Hotel im nahen Umfeld meines Business-Termins und möglichst auch so, dass es logistisch gut funktioniert.
00:08:31: such mir bitte auch ein Hotel, das preislich in meinen Rahmen fällt und mache mir doch bitte entsprechende Vorschläge.
00:08:37: Und wenn ich dann sage, oh, da gibt es jetzt eins, das gefällt mir besonders gut unter diesen Vorschlägen, dann kann ich meinen Agenten beauftragen, bitte buche es und sorge auch dafür, dass die Rechnung bezahlt wird.
00:08:49: Da kommen wir natürlich schon an den Punkt, dazu brauche ich Schnittstellen zu ganz vielen anderen Programmen, die entsprechende Informationen bereithalten.
00:08:58: Weil ohne, dass dieser Agent Zugriff hat auf meine Kreditkarten Details, ist dieses Programm natürlich auch nicht in der Lage, das in eine Buchungs- oder Bestellmaske einzugeben.
00:09:09: Dann kann der Prozess auch nicht durchgeführt werden.
00:09:12: Also das nur, um mal ein ganz konkretes Beispiel zu nennen, wie so was aussehen kann.
00:09:17: Das geht auch in ganz kleine Anwendungen rein.
00:09:19: Und
00:09:20: im Kontext von Stadtplanung?
00:09:23: Stattentwicklung gibt es da auch schon agentische Systeme, die sagen, das ist das optimale Quartier und das agentische System bedeutet diese Datengrundlage, diese Räume, diese Menschen gibt es in dieser Richtung auch schon.
00:09:37: Agentische Systeme.
00:09:39: Es gibt Lösungen, ich würde jetzt nicht sagen, dass das ein agentisches System ist, aber es gibt Start-ups auf dem Markt, die hier schon ganz spannende Lösungen haben, zum Beispiel parametrisierte Planung.
00:09:49: Auch da ist eine KI entsprechend eingebunden.
00:09:53: Im Endeffekt ist es ähnlich wie der Prozess, den ich gerade schon beschrieben habe.
00:09:57: Ich kann dann verschiedene Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Planung eines Quartiers eingeben.
00:10:03: Ich kann Informationen bereitstellen.
00:10:06: Das ist die Fläche.
00:10:07: Wir haben folgende Einschränkungen.
00:10:10: Wir müssen hier die Höhen einhalten, hier die Abstandsregelungen.
00:10:14: Bitte, entwickle.
00:10:16: Vorschläge und Alternativen, wie wir hier mit Nutzungen wie Wohnen, Büro und vielleicht noch, gibt es noch Retail, wie wir hier dieses Quartier bestmöglich bespielen können.
00:10:27: Und dann ist natürlich die Frage, was heißt bestmöglich?
00:10:30: Heißt das besonders wirtschaftlich, kosteneffizient, besonders lebenswert im Sinne von, da sollen viele Freizeitflächen Begrünung angeboten werden?
00:10:40: Also ich kann dann unterschiedliche Parameter eingeben.
00:10:44: Und mithilfe der Technologie bekomme ich Vorschläge, die all die Anforderungen wirklich in sehr kurzer Zeit zusammenbringen und dann auch gleich visualisieren.
00:10:55: Und so habe ich natürlich große Bandbreite von Alternativen vorliegen, wirklich auch gleich in drei D. Das ist die Besonderheit daran.
00:11:03: Das wird im dreidimensionalen visualisiert.
00:11:07: Ich habe natürlich sämtliche Kennzahlen dahinter legen, was das bedeutet, also die Effizienz, die Flächennutzung.
00:11:14: bis hin zu ersten Annahmen, was vielleicht auch die Bau- und Entwicklungskosten anbelangt.
00:11:21: Und das ist schon ein ganz mächtiges Tool, also sowas auf Knopfdruck vorliegen zu haben.
00:11:28: Natürlich werden dann wieder Fachexperten gebraucht, die das genau beäugen, die darüber in den Diskurs gehen.
00:11:35: Aber ich habe wirklich in Minuten eigentlich eine Grundlage, eine Eine sehr fundierte Grundlage für eine Diskussion, die ich ansonsten oft überwochen.
00:11:49: erarbeiten muss.
00:11:51: Entschuldigen Sie, wenn ich da lache, weil Wochen ist wirklich, das wäre ja ein Traum, wenn wir dafür Wochen benötigen würden.
00:11:59: Also es sind ja eigentlich Jahre, die ins Land gehen, bevor man irgendwie ein Masterplan entwickelt hat.
00:12:05: Das sind ja keine Wochen.
00:12:07: Also wir haben praktisch mit diesem System digitalisierte Planung am Reisbrett neu erfunden.
00:12:14: Aber ich vermute, Das, wenn wir die Planung auf dem Tisch haben, sieht schön aus, dass das die Zeit, die wir vorne eingespart haben in der Entwicklung dieser Quartiere, die wir am Ende, wenn dann diese schönen, bunten Pläne auf dem Tisch lernen.
00:12:30: wieder verlieren, weil dann kommt dieser ganze demokratische Beteiligungsprozess hinterher.
00:12:36: Der wird dann praktisch nachgelagert.
00:12:38: Das, was wir vorne sparen, verlieren wir hinten wieder.
00:12:43: Also ich glaube, Schnelligkeit ist per se auch kein guter Wert an sich.
00:12:50: Also das, was wir vorne gewinnen, verlieren wir hinten.
00:12:52: Also das ist schon interessant, das mal zu einem Pilotprojekt zu machen und zu gucken, wie gehen Menschen damit um, wenn sie nicht von Anfang bis Ende beteiligt werden oder mit allen Fachgutachten Themen beleuchten.
00:13:06: Also was bedeuten schnelle Prozesse.
00:13:09: für Stadtplaner.
00:13:11: Sie sprechen einen ganz wichtigen Punkt an, möchte ich gerne zur Stellung nehmen.
00:13:16: Also deswegen habe ich gesagt, ein paar Wochen, weil ich eben nicht sage, dass diese Technologie den gesamten Prozess einer Quartiersentwicklung übernehmen kann.
00:13:27: Sie haben es gerade ganz konkret angesprochen.
00:13:29: Wir müssen ganz viele Menschen mitnehmen in diesem Prozess.
00:13:32: Und das ist auch wichtig.
00:13:33: Das ist nicht nur für die Qualität wichtig, sondern auch für die Akzeptanz.
00:13:37: Und das würde ich jetzt auch nicht einfach nur an die KI übergeben wollen.
00:13:43: Wir sehen das in eigentlich allen Projekten, in denen die Technologie zum Einsatz kommt.
00:13:48: Wir dürfen die Menschen nicht einfach zur Seite schieben.
00:13:51: Also auch wenn wir mit der KI bestimmte Teilaufgaben oder Teilprozesse wirklich beschleunigen können, Oder wenn es jetzt nicht um Beschleunigung geht, vielleicht auch Perfektionieren, Optimieren können, dann müssen wir trotzdem von Anfang bis Ende gucken, dass wir die Menschen in diesen Prozessen mitnehmen und das auf eine ganz vielfältige Art und Weise, also ob es jetzt um Bürgerbeteiligung geht oder die Einbindung von Experten und Expertinnen oder eben wichtige Stakeholder.
00:14:21: Also das muss parallel zum Prozess weiterhin erfolgen und ist ganz essentiell auch für die Akzeptanz der Ergebnisse, die von der KI operiert werden.
00:14:32: Ansonsten laufen wir Gefahr, dass Einfach die Lösungen, die uns angeboten werden, auch gar nicht verstanden werden, geschweige denn akzeptiert.
00:14:41: Also hier müssen wir aufpassen, dass wir die Menschen nicht verlieren im Prozess, weil wir der KI zu viel Aufmerksamkeit geben.
00:14:47: Und das ist auch ganz konkret eine Aufgabe, die wir bei uns am Fraunhofer IAO sehr ernst nehmen.
00:14:53: In vielen Projekten sind wir gerade genau mit dieser Fragestellung unterwegs.
00:14:58: Also wie binden wir eigentlich die Menschen gezielt ein?
00:15:02: Wir sprechen dann von Transformationsprojekten, weil wirklich in den Unternehmen an mehr und mehr Stellen und es gilt auch für Kommunen KI zum Einsatz kommt.
00:15:12: Und wir müssen aber an vielen Stellen erst mal ein grundsätzliches Verständnis herstellen.
00:15:18: Also ist die KI jetzt eigentlich gut oder ist sie böse?
00:15:21: Was darf ich denn eigentlich als Mitarbeitende oder Mitarbeiter mit der KI so anstellen?
00:15:28: Wo geht das noch durch?
00:15:29: Wo ist das akzeptiert?
00:15:30: Vielleicht sogar gewünscht.
00:15:32: Und wo begebe ich mich dann aber auch auf Pade, wo ich vielleicht den rechtlichen Rahmen verlasse?
00:15:38: Also da ist ja auch ganz viel grundlegende Information notwendig, um Mitarbeitenden auch einen selbstbewussten Umgang mit dieser Technologie zu ermöglichen.
00:15:49: Anderes Thema ist auch, wie lerne ich denn neue Tools und Werkzeuge kennen?
00:15:53: Wie darf ich das denn ausprobieren?
00:15:55: Auch das ist ein wichtiger Prozess, dass man das nicht nur ... im stillen Kämmerchen alleine ausprobiert, sondern dass man dann auch das Gelernte womöglich mit Kolleginnen und Kollegen wieder teilt.
00:16:07: Also ein Prozess aufsetzt, sodass gemeinsames Lernen möglich ist.
00:16:14: Weil es passiert einfach so viel.
00:16:15: Es kommen fortwährend neue Unternehmen, neue Tools auf den Markt.
00:16:19: Das kann gar nicht eine Person, die man womöglich zur KI verantwortlichen kührt.
00:16:25: Die kann das gar nicht übernehmen, sondern eigentlich muss Jeder Mitarbeiter, der in Zukunft so ein bisschen KI-Kompetenz mitbringen.
00:16:34: und in jedem Unternehmen und auch bei jeder Stadtentwicklung und Kommune würde ich soweit gehen und sagen, man braucht abgestimmt ein Verständnis.
00:16:45: Wie wollen wir KI zum Einsatz bringen?
00:16:48: Also auch ethische Fragestellungen, die damit einhergehen.
00:16:51: Und wenn man da einen Konsens hat und sagt, das ist jetzt vielleicht unsere KI.
00:16:56: Charter, die wir gemeinsam entwickelt haben, damit machen wir zum Beispiel auch Bürgerinnen und Bürgern transparent, wie in unseren Prozessen diese Technologie zum Einsatz kommt.
00:17:06: Dann glaube ich, ist eine ganz wichtige Voraussetzung für Akzeptanz geschaffen.
00:17:10: Ja, Akzeptanz ist es eine, aber sie haben gerade das Thema Bürgerbeteiligung nochmal angesprochen und sie haben gesagt, man muss aufpassen, dass man vor lauter Begeisterung KI alles wird schneller, besser, einfacher, die Bürgern dabei nicht vergisst, bedeutet das eigentlich, also KI wird ja auch schon eingesetzt, um Beteiligungsinformationen.
00:17:33: schneller auszuwerten, besser einzuordnen.
00:17:36: Man kriegt schneller eine Idee, worum geht es den Bürgern eigentlich?
00:17:40: Aber gibt es eigentlich auch eine KI, muss die Bürgerbeteiligung, wenn wir jetzt nur noch mit KI arbeiten, auch anders aussehen.
00:17:49: Aus Perspektive der Wissenschaft beantworte ich die Frage mit einem klaren Ja.
00:17:53: Wir wissen hier noch nicht allzu viel, weil da brauchen wir jetzt Prozesse und Projekte, wo wir das ausprobieren können und dann auch wissenschaftlich evaluieren, um da klare Antworten darauf zu geben.
00:18:04: Die Vermutung liegt aber nahe, dass wir über den Einsatz von KI, da ist die Frage, wie wird KI eingesetzt, an welcher Stelle, bei welche Kanäle erreicht man die Menschen, dass sich auch eine Beteiligung vielleicht in unterschiedlichen Gruppen erreiche, die sich sonst nicht so stark beteiligen.
00:18:26: Also das wäre ja zum Beispiel eine Chance und da denke ich jetzt natürlich vor allem auch an junge Menschen, die sich vielleicht dadurch begeistern lassen, dass man mit einem entsprechenden Avatar, also einer Figur, die man entwickelt und die dann KI basiert, mit den Personen vielleicht auf unterschiedlichsten Kanälen in Social Media oder auf der Website den Austauschtritt, dass ich darüber auch wieder die Neugierde wecke, wo ich ansonsten lange darauf warten müsste, dass eben ein junger Mensch vielleicht über eine Website oder über ein Partizipationsformat, das ich an einem Nachmittag anbiete, sich angesprochen fühlt.
00:19:05: Und jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter.
00:19:08: Thema Avatare oder auch Virtual Human Twins, wie wir sagen, also Repräsentanzen von Menschen, die im digitalen Raum auftreten, die entweder wirklich durch den Menschen dann auch gesteuert sind und wo ein tatsächlicher Mensch dahinter steht, aber es gibt eben auch die anderen.
00:19:25: Da ist eine KI dahinter, Klassisch Large Language Model.
00:19:30: Und die kann eben ähnlich wie ein Chatbot mit mir interagieren, nur dass eben dieser Chatbot Gesicht hat und ein Körper und dementsprechend viel realitätsnah auftritt.
00:19:40: Damit gehen wir eigentlich davon aus, dass die Akzeptanz im Austausch auch nochmal gesteigert wird.
00:19:47: In unseren Projekten rund um innovative Quartiere sind da schon Ansätze da, dass wir sagen, warum nicht solche Avatare dann auch in einem Quartier sichtbar werden lassen.
00:19:57: Wie geht das?
00:19:57: Das könnte man.
00:19:58: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, verschiedene Technologien.
00:20:02: Wenn ich jetzt an den Außenraum denke, gibt es zum Beispiel Visual Positioning Systems oder einfach über sogenannte Marker im realen Raum, kann ich dann an bestimmten Orten dafür sorgen, dass zum Beispiel auf dem Smartphone der Personen, die da Gerade an der Wand vorbeilaufen oder vor einem Gebäude stehen, vielleicht vor einer alten Kirche, dass da bestimmte Informationen verfügbar werden.
00:20:25: Das kann eine Information sein, wie sah es hier vor fünfzig Jahren aus?
00:20:30: Oder welche Planung streben wir denn an, wie es hier in den nächsten fünfzig Jahren aussehen soll?
00:20:35: Das können natürlich auch die nächsten fünf Jahre sein.
00:20:38: So kann ich an bestimmten Orten gezielte Informationen vermitteln und sowas kann auch über so einen Avatar passieren.
00:20:45: Der kann mir Geschichten erzählen zu den Orten.
00:20:48: Interessant im Tourismus, aber auch für Quartiere, die einfach den Besuchern oder auch den Menschen, die in den Quartieren wohnen, aktuelle Informationen bereitstellen möchten.
00:20:58: Sowas kann dann in der Ansprache sozusagen location-based, also an bestimmten Orten im Rahmen von so einem Avatar passieren.
00:21:06: Das ist ganz interessant, was Sie sagen, finde ich super spannend.
00:21:10: Wir entwickeln ja für unsere großen neuen Projekte, also Oberbillwerder, Willemsburg und Neugraben, Fischbeek, auch ein Quartiersmanagement, weil wir eben nicht nur bauen, sondern auch die neue Nachbarschaft mit gestalten wollen, fördern wollen.
00:21:26: und im Kontext des Quartiersmanagements könnte man ja auch diese Avatare entwickeln und ergänzen, um das noch... als Begleitung anzubieten.
00:21:35: Ich glaube aber, das ersetzt nicht den Ort von Menschen, wo sie dann hinkommen, wenn sie umziehen und sich wieder neu einleben müssen und neue Nachbarn treffen wollen.
00:21:45: Also das kann nur miteinander funktionieren, aber niemals ersetzen dieses menschliche Miteinander.
00:21:52: Und vielleicht wird ein Neuer Mitarbeiter bei uns im Quartiersmanagement, ein paar Avatar.
00:21:58: Exakt, also gerade aus touristischer Perspektive.
00:22:02: Da gibt es ja viele gute Führer, die Gruppen übernehmen.
00:22:05: Aber wir haben auch wahnsinnig viel Individualtourismus oder Menschen, die einfach für eine Tagesreise irgendwo hinkommen und eben selbst vielleicht Bewohner aus der Nachbarschaft, die sich doch für manche Themen interessieren und die dankbar sind, wenn es da eine Lösung gibt, wie sie sich digital informieren können.
00:22:25: Sowas kann man dann auch ausweiten.
00:22:27: Also Sie haben jetzt gerade angesprochen, also das Quartiersmanagement, da ist ja auch ein Aspekt das Communitymanagement.
00:22:35: Also wie bringe ich Menschen im Quartier eigentlich auch zusammen?
00:22:38: Auch da kann so ein Werkzeug wieder förderlich zum Einsatz kommen und dann über verschiedene Aktionen auch mal sagen, ach, hast du übrigens gehört, es läuft gerade vorbei.
00:22:47: In zwei Stunden findet hier noch ein Grillabend statt für die Bewohner hier im Quartier.
00:22:53: Früher hatte man das schwarze Brett.
00:22:55: Also sowas kann dann auch eine Ergänzung und Erweiterung sein.
00:22:59: Und natürlich auch, wenn ich jetzt auch an Innenräume denke, das Thema digitales Leitsystem.
00:23:05: Also solche Lösungen können auch einfach ein interaktives Leitsystem darstellen, das mir dann sagt.
00:23:12: Ich begleite dich jetzt gerne zur Wohnung, du läufst jetzt hier noch dreißig Meter geradeaus, dann läufst du nach links.
00:23:20: Natürlich kann man das alles auch über Beschilderung abwickeln, aber die ist nie so personalisiert und individualisiert wie solche Systeme, die mich dann eben wirklich auf dem Weg begleiten.
00:23:31: Und
00:23:32: das sind Services, die sehe ich schon als Zusatz, muss man auch immer gucken, wo macht das Sinn.
00:23:38: Aber es bringt eben nochmal neue Chancen.
00:23:41: Ja, das sehe ich auch.
00:23:42: Zum Beispiel dieses Begleiten.
00:23:44: Also, Menschen haben ja unterschiedlich gut ausgeprägte Orientierungssinne.
00:23:48: Also, wenn einer da völlig lost ist, kann er mit so einem Avatar ganz sicher sich durchs Quartier bewegen.
00:23:55: Der sagt links drum, rechts drum, geradeaus.
00:23:57: Und jetzt bist du da.
00:23:58: Aber
00:23:59: so wie ich das bei Ihnen gerade verstanden habe, ist es so, dass, wenn man zum Beispiel, wir bauen ja auch viele schöne Grünflächen in unseren Quartieren und man würde dann sozusagen als Neuer Mitbürgerinnen durch dieses Park laufen, dann würde auf meinem Handy aufploppen.
00:24:16: Hallo, heute Abend findet hier zum Beispiel ein Grillfest statt.
00:24:20: Komm doch einfach vorbei.
00:24:21: Wir laden Sie herzlich ein.
00:24:23: Also das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit.
00:24:28: Das wäre eine Möglichkeit.
00:24:30: Ich würde das Ganze gerne noch mal ergänzen, weil wir sind jetzt so in der digitalen Welt.
00:24:36: KI ist ja auch... gekoppelt an Robotik.
00:24:41: Also wenn ich ein Roboter mit einem KI-System verbinde, dann kann dieser Roboter ja auch Dinge ausführen, die wieder im Quartier zu spannenden neuen Lösungen führen können.
00:24:54: Also hier möchte ich vor allem das Thema Sicherheit nennen.
00:24:57: müssen nicht unbedingt nur Frauen sein, aber gerade wenn man sagt, man kommt irgendwie spät abends im Dunkeln noch von der S-Bahn und läuft noch Wege, wo man sich vielleicht nicht ganz sicher fühlt, dann könnte man, ähnlich wie das in anderen Ländern schon möglich ist, dass man sich seine Einkäufe aus dem Supermarkt von dem Roboter transportieren lässt, könnte man sich abholen lassen von dem Roboter-System.
00:25:20: Am gerade einen Roboter, den wir jetzt aufsetzen und dann auch in solche Testlösungen zum Einsatz bringen wollen, da gibt es Telepräsenzroboter.
00:25:28: Das bedeutet, dass irgendwo in einer Zentrale irgendwo auf diesem Planeten ein Mensch sitzt, der dann über diesen Roboter mit uns einen Weg läuft, mit uns in Verbindung steht, also ein echter Mensch, der dahinter steht, dem ich sofort auch sagen kann, oh Gott, hier wackelt das Gebüsch neben mir.
00:25:46: Ich bitte dich, guck mal mit deinen Augen, ob da irgendwas ist.
00:25:50: Und dann können natürlich sofort auch Notsignale ausgesandt werden, wenn dann wirklich was ist.
00:25:55: Aber es ist vor allem ja auch eine psychologische und emotionale Unterstützung.
00:25:59: Der Roboter wird jetzt nicht in den Kampf gehen, wenn jemand übergriffig wird, aber es ist einfach ein sicherer Begleiter an der Stelle.
00:26:07: Und wenn es jetzt kein Telepräsenzroboter ist, sondern ein Roboter, der autonom unterwegs ist mit der künstlichen Intelligenz, dann kann der zum Beispiel eine Person begleiten.
00:26:19: Bei älteren Menschen kann das auch mit der Funktion versehen sein, dass zum Beispiel Stürze detektiert werden.
00:26:24: Die Person stürzt, der Roboter erfasst es über seine Sensorik und kann auch dann wieder zum Beispiel direkt Notruf aussenden.
00:26:32: Also auch solche Lösungen sind an bestimmter Stelle sicherlich sehr hilfreich und sinnvoll.
00:26:39: Okay, also dieses mit dem Telefonieren, man geht nach Hause in Dunkelheit und man hat jemandes Telefon am Ohr, das gibt es ja schon länger.
00:26:47: Nur nicht sitzt auf der anderen Seite ein Roboter, sondern irgendwas, eine Institution, die einen begleitet.
00:26:55: Also, das ist jetzt kein Roboter, den ich da abschließ und der mit mir Hand in Hand nach Hause geht.
00:27:01: Na Hand
00:27:02: in Hand ist schon möglich, aber in der Regel hat er ein bisschen Abstand und fährt dann neben
00:27:08: mir.
00:27:08: Das ist doch ein Handy oder da fährt doch nichts neben mir
00:27:10: her.
00:27:11: Nee, das ist tatsächlich ein Roboter.
00:27:12: Das ist ein Roboter.
00:27:14: der sich neben mir bewegt.
00:27:16: Wie sieht er denn aus?
00:27:17: Also unsere hat tatsächlich einen Kopf von zwei Augen und auch zwei Arme, die er zum Einsatz bringen kann.
00:27:23: Und ansonsten funktioniert der auf Rollen.
00:27:26: Aber da gibt es ja auch ganz unterschiedliche Roboter, die man zum Einsatz bringen kann.
00:27:30: Und wie gesagt, das ist für uns gerade ein Forschungsfeld.
00:27:33: Sie haben es jetzt selber angesprochen.
00:27:34: Es gibt ja auch schon diese unterstützenden Telefonanrufe.
00:27:37: Dann kann man sagen, wozu braucht es jetzt ein Roboter?
00:27:40: Die Frage ist immer, welche Mehrwerte lassen sich da noch aufladen?
00:27:43: dann vielleicht ein Roboter, der eben ältere Menschen auch stützen kann, ähnlich wie ein Rollator.
00:27:49: Ist das vielleicht ein Roboter, der zeitgleich auch noch... etwas für mich transportiert, meine Einkäufe.
00:27:55: Also, da gibt es erst mal ganz viele Optionen und Möglichkeiten.
00:27:59: Und für uns als Wissenschaftler ist das eben ein spannendes Feld.
00:28:02: Also, da tun sich ganz viele Fragen erst mal noch auf.
00:28:05: Wir sind dabei, an Antworten zu arbeiten.
00:28:08: Sie haben es gerade gesagt, aus der wissenschaftlichen Perspektive kümmern Sie sich um diese Themen.
00:28:13: Glauben Sie, dass in der konkreten Praxis der Stadtplanung diese Art von KI schon angekommen ist?
00:28:20: Oder ... versuchen wir nur weiter Gutachten zu lesen und das ein bisschen schneller.
00:28:24: Also da ist ein Riesenabstand zwischen dem was Sie überlegen und forschen mit den Robotern und mit dem was wir schon einsetzen in unserer Praxis der Stadtplanung.
00:28:35: Ja, das ist tatsächlich so.
00:28:38: Manchmal muss man gar nicht so weit gucken.
00:28:39: Also ich erinnere mich jetzt an die letzte Reise nach Tallinn.
00:28:43: Da sind wirklich robotische Systeme auch schon viel mehr im Einsatz als jetzt bei uns.
00:28:47: Wir haben sowas eher in Pilotprojekten im Einsatz und erforschen noch die Sinnhaftigkeit und auch an vielen Stellen die Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit.
00:28:57: Aber man muss ja mal anfangen.
00:28:58: Und das sind tatsächlich Zukunftsfelder.
00:29:01: schon in dem ein oder anderen Projekt Roboter im Einsatz.
00:29:04: Ich denke jetzt auch wieder an die Hotellerie.
00:29:06: Das sind schon Service-Roboter auch in Restaurants.
00:29:09: Direkt am Gast unterstützen Mitarbeiter dabei, dass dreckiges Geschirr vom Tisch direkt in die Spülküche kommt.
00:29:16: Solche Themen kennen wir schon in der Stadtplanung.
00:29:18: ist es tatsächlich noch ein bisschen weiter weg.
00:29:21: Aber ich hoffe doch sehr, dass die Verantwortlichen ganz bewusst sich dem Thema auch zuwenden, zumindest mal in der Theorie und antizipieren.
00:29:30: Was bedeutet das denn für zukünftige Projekte und auch Prozesse?
00:29:35: Weil die Lösungen werden vermehrt jetzt in den Markt kommen.
00:29:38: Und ich würde doch jeder Person empfehlen, die in diesen Arbeitsbereichen tätig ist, dass man sich zumindest mal damit auseinandersetzt.
00:29:47: was es da in Zukunft für Chancen gibt.
00:29:49: Ja,
00:29:49: aber ich kann mich gerne in meinem Arbeitsumfeld mit Robotik auseinandersetzen.
00:29:55: Aber das ist im Moment soweit weg von dem, was ich hier eigentlich machen muss.
00:29:59: Dass es vielleicht eher eine Frage ist, die unsere jüngeren, nachwachsenden, Stadtplanenden und Architekturstudierenden lernen müssen.
00:30:08: Die müssen vielleicht auch eine ganz andere Ausbildung bekommen.
00:30:11: Die müssen andere Moderationsfähigkeiten bekommen, die müssen vielleicht ganz andere, eine andere Herangehensweise an die Zukunftsthemen erlernen.
00:30:22: Und da sehe ich die Chance, dass mit diesem ganzen Wissen, was aus der Forschung erarbeitet wird, so allmählich die Übertragung in die Praxis stattfindet.
00:30:31: Also aus vielen Digitalisierungsprojekten in unterschiedlichsten Branchen kann ich Ihnen sagen, Sie haben da natürlich recht, da kommt eine nächste Generation nach aus unterschiedlichen Bildungsinstitutionen und die sind wahrscheinlich auf dem ganz anderen Wissensstand mit Themen unterwegs im Vergleich zu den Generationen vorher.
00:30:51: Da dürfen wir sicherlich darauf hoffen, dass da auch Veränderung mitkommt.
00:30:55: Auf der anderen Seite, glaube ich, müssen wir auch hier so fair sein, dass zum Beispiel auch ältere Mitarbeiter in Städten oder Kommunen vielleicht auch ein besonderes Interesse haben, sich einzubringen und auch eine Neugierde haben für Technologien.
00:31:09: Es muss sicherlich nicht jede Person sich jetzt aufschlauen und in Erfahrung bringen, wo kann ich denn jetzt mit Robotern arbeiten?
00:31:16: Aber wir haben die Digitalisierungsbeauftragende, Verantwortliche, die sich um Innovationsthemen, um Forschungsthemen kümmern oder die eben in frühen Phasen von großen Projektentwicklungen eingebunden sind.
00:31:28: Die wissen, werden wir erst in zehn, fünfzehn Jahren wirklich zur Umsetzung bringen.
00:31:33: Und solchen Personen möchte ich schon nahelegen, sich mit diesen innovativen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, weil es hat viel damit zu tun, wie in Zukunft dann Prozesse ablaufen, Planungs- und Bautprozesse und wie Technologien auch Einfluss nehmen auf die räumliche Umgebungsgestaltung.
00:31:51: Ja, ich glaube, das sind so zwei Entwicklungen einerseits, die schon lange in der Planung tätig sind.
00:31:57: Die müssen natürlich mit wechseln,
00:32:00: auch
00:32:01: ihre Instrumente anpassen, aber auf der anderen Seite diese ganz großen Themen, die sind doch eher noch in der Universität und die fundieren dann so langsam in die Planungsprozesse rein.
00:32:12: Ich habe gerade gestern noch mit einem Kollegen darüber gesprochen, wie viel wir selber schon mitgemacht haben.
00:32:19: Das hört nie auf im Leben.
00:32:21: Ja.
00:32:21: Wenn wir jetzt KI einsetzen und unsere Planung, glauben Sie, dass die Quartiere in Zukunft anders aussehen?
00:32:27: Ich hoffe es.
00:32:28: Wieso?
00:32:29: Wie könnte das aussehen dann?
00:32:31: Was sollte besser sein?
00:32:33: Wir sind schon ziemlich gut, aber ich bin gespannt, was Sie jetzt sagen.
00:32:36: Ich glaube schon, dass es da noch ganz viel Potenziale gibt, Quartiere neu zu denken.
00:32:41: Das ist auch ein Thema, mit dem wir uns wirklich intensiv beschäftigen.
00:32:45: am Fraunhofe.
00:32:46: O haben wir jetzt die erste Forschungsphase gerade abgeschlossen im Projekt der Future District Alliance.
00:32:52: Da beschäftigen wir uns mit fast dreißig Projektentwicklern jetzt wirklich in einem mehrjährigen Forschungsverbund mit der Frage, wie sieht das Quartier der Zukunft aus?
00:33:02: Wir haben Zukunftsszenarien entwickelt, wir haben verschiedene Zukunftsthesen aufgesetzt und da haben wir schon einige Punkte gefunden, wo wir sagen, da kann Quartier in Zukunft besser werden.
00:33:14: Und um da ein Beispiel zu nennen, das haben sie vorher auch angesprochen, allein die Frage von Begrünung.
00:33:20: Wie geht man auch mit dem Thema Klimafolgenanpassung in Quartieren um, da geht es ja nicht nur um Begrünung auch gegen die Hitzeentwicklung, die mit dem Klimawandel einhergeht.
00:33:31: Wie gehen wir mit Starkregenereignissen um?
00:33:33: Und da kann natürlich die KI, so wie wir es vorher beschrieben haben, mit entsprechenden Tools und Werkzeugen auch ganz tolle Varianten generieren, die uns dann wieder helfen, so ein Quartier mit ganz wirksamen Lösungen zu versehen.
00:33:49: Das ist eine Möglichkeit, das andere wirklich auch ein Quartier zu entwickeln, dass über viele Jahre immer wieder neu anpassbar ist an neue Nutzungsanforderungen, die aufkommen.
00:34:01: Es ändern sich vielleicht die Bewohner, es ändern sich vielleicht die Mieter in bestimmten Lagen und wie können sich dann Grundrisse anpassen?
00:34:11: Wie lassen sich dann noch mal neue Nutzungen einbringen?
00:34:14: Und das sind alles Themen, die kann man mit einer KI eben sehr gut vorausdenken in Szenarien und dann natürlich auch sagen, was hat das jetzt für bauliche Implikationen?
00:34:26: An welchen Stellen darf die Wand noch, sage ich, mein Anfang sei betoniert sein und wo muss ich vielleicht mit einer flexibleren Struktur agieren?
00:34:35: Und das kann also auf die Frage, wie bauen wir, mit welchen Modulen, welche Typologien haben wir für unterschiedliche Nutzungen.
00:34:44: Also da kann KI auf jeden Fall schon in der Planung, kann der Einfluss nehmen.
00:34:49: Also ja, ich habe verstanden, was Sie sagen, aber so richtig überzeugt bin ich nicht, weil das machen wir auch ohne KI schon.
00:34:56: Also selbstverständlich kümmern wir uns um Klimaresilienz.
00:35:00: Wir gucken, was für Auswirkungen hat das auf das Gebäude?
00:35:04: Wie müssen die zukünftig aussehen?
00:35:06: Was bedeutet die Demografie für die Planung?
00:35:09: Weil Planungsprozesse heutzutage dauern so lange, dass man dafür Sorge tragen muss, dass Planung flexibel bleibt.
00:35:16: Und das gibt es eben auf unterschiedlichen Ebenen auch schon.
00:35:19: Also man braucht nicht mehr ein Bebauungsplan, der jeden Strich vorgibt, sondern man braucht eine Idee, Da kommt gemischtes Wohnen hin und auf dieser Fläche kann das so aussehen.
00:35:30: Also diese Fähigkeit zur Anpassung, die Notwendigkeit besteht und die machen wir schon vielleicht.
00:35:38: Kann KI das vielleicht noch ein bisschen genauer oder?
00:35:43: Die KI kann an den Schnittstellen wirken.
00:35:45: Wir haben so viele Abhängigkeiten.
00:35:47: Es ist ja auch nicht so, dass diese Lösungen von einem Planer oder Planungsbüro kommen, sondern da kommen ja unterschiedlichste Kompetenzen zusammen.
00:35:54: Und eben, wie Sie es auch angesprochen haben, die Anforderungen werden schon höher.
00:36:00: Wir kriegen eigentlich immer mehr neue Anforderungen auch in die Planung rein, nur um Beispiel zu nennen allein aus der Ecke ISG, Nachhaltigkeitsanforderungen.
00:36:10: Das sind die European Sustainability Goals, die dahinter stehen, wo ganz konkrete Anforderungen einfach auch an Bau und auch schon an Planung gestellt werden.
00:36:18: Eine KI hilft uns einfach, diese Komplexität besser greifbar zu machen und dann eben Lösungsvarianten in die Diskussion einzubringen.
00:36:28: Und wie gesagt, die These wäre, dass wir damit doch ein Stück besser werden.
00:36:32: Ja, damit
00:36:33: kann ich was anfangen mit dieser Zusammenfassung.
00:36:37: Aber wir nähern uns jetzt leider auch schon unserem Ende.
00:36:40: Zeit ist um.
00:36:40: Aber ich würde Sie trotzdem abschließend noch mal fragen, wenn wir jetzt mal so in die Zukunft schauen, sagen wir mal, ins Jahr zwei Tausend Vierzig.
00:36:50: Also wie sieht dann Ihr ideales Quartier aus, technisch, sozial, vielleicht auch ein bisschen futuristisch?
00:36:56: Laufen da nur noch Roboter rum, die mir helfen?
00:36:59: Oder wie sieht es aus, wenn Sie das in die Zukunft denken, in dieser Geschwindigkeit?
00:37:05: Also tatsächlich ist es gerade im Prozess, den wir bei uns intern verfolgen.
00:37:10: Wir fragen uns, wie sieht die Stadt das Quartier in den nächsten ... Na vielleicht sogar zwanzig Jahren, fünfundzwanzig Jahren aus.
00:37:19: Die Antworten kann ich also dann am Ende unseres Prozesses ganz konkret geben.
00:37:24: Aber wie gesagt, wir haben uns auch schon mit den Szenarien für das Quartier der Zukunft in der Future District Alliance beschäftigt.
00:37:30: Was ist da anders im Vergleich zu heute?
00:37:33: Also zum einen wird schon auch hoffentlich anders gebaut.
00:37:37: Damit meine ich vor allem auch, dass man stärker die Kreislaufwirtschaft berücksichtigt, also das Thema Rückbau.
00:37:44: oder eben auch wirklich nachhaltige Baustoffe zum Einsatz bringt, auch die Frage, wie sind unterschiedliche Ressourcen im Einsatz?
00:37:53: Sind Baustoffe miteinander verklebt?
00:37:55: Sind das Verbundstoffe?
00:37:56: oder kann ich die ganz leicht auch wieder separieren und dann wieder in den Kreislauf zurückschleusen?
00:38:02: Das sind solche Themen.
00:38:04: Die Frage, ist da mehr Roboter oder mehr Mensch zu sehen im Quartier?
00:38:09: Beantworte ich ganz klar damit, wir bauen Quartiere für Menschen.
00:38:13: Und deswegen sind natürlich Menschen im Quartier der Zukunft, die aber im Hintergrund oder eben in der Begleitung von Technologie bis hin zum Roboter in ihren Lebenswelten bestmöglich Unterstützung finden.
00:38:28: Das war jetzt ein super Schlusswort, Frau Borgmann.
00:38:31: Ich danke Ihnen ganz herzlich für diesen spannenden Blick in die Zukunft unserer Städte.
00:38:36: Vielen Dank.
00:38:36: Sehr gerne, Frau Debour.
00:38:38: Ich bedanke mich bei unseren Zuhörenden recht herzlich fürs Einschalten.
00:38:42: Unser Podcast Hallo Hamburg statt Neubau und erscheint alle vier Wochen.
00:38:46: Wenn Sie sich für die Projekte der Iber-Hamburg interessieren, folgen Sie uns gerne auf Social Media oder werfen einfach einen Blick auf unsere Internetseite www.Iber-Hamburg.de.
00:38:57: Mein Name ist Sabine Debour und ich sage auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.